Papierverbrauch für
Belege unter 30 EUR pro Tag
Zahlen, Daten, Fakten
zur Belegerteilung:
Seit 1. Jänner 2016 müssen österreichische Unternehmen bei Transaktionen einen Beleg erstellen und ihren Kunden übergeben – es besteht eine sogenannte Belegerteilungspflicht. Der Kunde muss den Beleg vom Unternehmer entgegennehmen und bis außerhalb des Geschäftes mitnehmen. Falls die Finanz eine Kontrolle durchführt, sollte man den Beleg herzeigen können. Diese Regelung gilt unabhängig von der Höhe des Betrages.
Das bedeutet, auch wer in der Früh einen Kaffee oder im Schwimmbad ein Eis um 2,50 € kauft, bekommt
einen Bon verpflichtend dazu. Dadurch entsteht unnötig viel Bürokratie, Aufwand und Müll.
Was wir fordern.
Freie Wahlmöglichkeit für Kunden und Unternehmen:
Die digitale Beleganzeige am Bildschirm soll ausreichend sein...
Fördertopf für Unternehmen zur Umrüstung der Kassensysteme.
Was wir nicht fordern.
Bei Abschaffung der Belegerteilungspflicht unter 30 Euro…
Wir fordern keinen Zwang, sondern nur die Möglichkeit auf eine Rechnung bei Beträgen unter 30 Euro zu verzichten.
Hintergrundinfos
Bereits im Jahr 2017 hat die Österreichische Nationalbank ausgerechnet, dass etwa 50 Prozent aller Zahlungen in Österreich unter 12,40 Euro und sogar 90 Prozent unter 51,40 Euro ausmachen.
- Diese Studie der JKU bezieht sich auf 12 Zentimeter Papierverbrauch, der durchschnittliche Kassabeleg ist aber laut neueren Quellen bereits 20 Zentimeter lang (zB wegen QR-Codes)
- Unsere Annahme ist, dass 70% der Transaktionen unter 30 € sind. (Warum? Ungefähre Normalverteilung zwischen 12,4 Euro und 51,4 Euro)
- Bei 4 Milliarden Transaktionen lt JKU-Studie insgesamt macht das 2,8 Mrd. Transaktionen unter 30 €
- pro Jahr mal 20 Zentimeter durchschnittliche Länge = 560.000 Kilometer Belege pro Jahr / 365 = 1500 Kilometer pro Tag.
- Basierend auf einer Studie von Volkswirt Friedrich Schneider und Elisabeth Dreer vom Institut für Bankwesen an der Kepler-Universität in Linz und der Annahme, dass ein Beleg im Durchschnitt 20 Zentimeter lang ist, kommen wir zu folgenden Ressourcenverbrauch bei Kassenbelegen bis 30,00 Euro:
- Einkäufe unter 30,00 Euro haben in Österreich einen Papierverbrauch von 560.000 Kilometern jährlich. Das sind 1500 Kilometer pro Tag!
- 1 km Papier entspricht laut der JKU-Studie 5,3 kg Holz
- 5,3 kg Holz x 560.000 Kilometer/Jahr = 2.968.000 Kilogramm (2.968 Tonnen)
- Das entspricht rund 2.950 Tonnen Holz pro Jahr bzw. 2000 Fichten (Höhe bis zu 20m).
- Eisgeschäft
- 1000 Rollen pro Jahr á 80m
- Kosten für 1 Rolle á 80m sind 2,06€
- Kosten für das Unternehmen pro Jahr demnach ~2.100€
- Trafik
- 24 Kilometer pro Jahr
- 1 Rolle á 80m ergeben 300 Rollen pro Jahr
- Kosten für den Trafikanten pro Jahr demnach ~620€
Nächste Schritte.
Legistische Anpassungen
Einrichtung eines Fördertopfes für Unternehmen
Bürokratie & Müll reduzieren!
Häufige Fragen.
Rechnungen unter 30 Euro betreffen hauptsächlich Güter des täglichen Bedarfs und werden derzeit meist nicht mitgenommen. In Zukunft soll deshalb unter 30 Euro grundsätzlich kein Beleg ausgedruckt werden, außer der Kunde verlangt dies. Natürlich muss der Unternehmer sein System nicht umstellen, sondern kann weiterhin wie gehabt einen Beleg ausdrucken.
Der Inhalt des Beleges (Rechnungsbetrag, etc.) wird dem Kunden nach dem Kauf auf einem Bildschirm angezeigt. Wenn der Kunde möchte, kann er natürlich auch auf einen ausgedruckten Beleg bestehen. Zusätzlich wird dem Kunden der Empfang eines digitalen Beleges ermöglicht, etwa durch einen QR-Code oder NFC. Natürlich muss der Unternehmer sein System nicht umstellen, sondern kann weiterhin wie gehabt einen Beleg ausdrucken.
Der Kunde bekommt – wenn er dies wünscht – auch weiterhin einen Beleg ausgestellt, mit dem er das Gewährleistungsrecht geltend machen kann.
Der Kunde bekommt – wenn er dies wünscht – auch weiterhin einen Beleg ausgestellt, mit dem die Abrechnung kontrolliert werden kann.
Nein, da nur die Pflicht zur Belegerteilung bei Beträgen unter 30 Euro entfällt. Der Unternehmer muss trotzdem seine Umsätze dem Finanzamt melden.
Nein, da Unternehmen auch weiterhin freiwillig bei Rechnungsbeträgen unter 30 Euro einen Beleg ausdrucken können. Es ist auch kein digitaler Beleg oder eine digitale Beleganzeige verpflichtend.
Wir als Wirtschaftsbund fordern einen Fördertopf für Unternehmen, die ihre Kassensysteme umstellen. Abgewickelt werden sollte diese Förderung von der aws.